Im April begann für vier notleidende Löwen und zwei Tiger aus Rumänien ein neues Leben. Die Tiere, die aus einem mittlerweile geschlossenen Zoo in Onesti stammen, wurden nach Lionsrock, das Großkatzenrefugium der internationalen Tierschutzorganisation Vier Pfoten in Südafrika gebracht. Dort erwartet sie ein tiergerechtes Leben unter afrikanischer Sonne – insgesamt leben nun 83 Löwen und sechs Tiger im 1.200 Hektar großen Areal.
In Rumänien fristeten die Tiere ein tristes und monotones Leben in viel zu kleinen, heruntergekommenen Käfigen – ohne artgemäße Nahrung oder medizinische Versorgung. Die Gruppe aus dem Onesti Zoo bestehend aus dem Löwen Tarzan, der Löwin Siba und ihren zwei Jungen, Sara und Hera, sowie der Tigerin Riuua und ihrem Kompagnon Tomi überstand den Transfer sehr gut. Die Reise führte die Großkatzen mit dem LKW von Rumänien über Wien nach Zürich, von wo sie mit dem Flugzeug nach Johannesburg gebracht wurden. Dort war es dann fast geschafft – nur etwa drei Autostunden trennen den Flughafen von Johannesburg von Lionsrock im Herzen des Free State.
Um die Löwenfamilie möglichst stressfrei auf neuem Boden zusammenzuführen, wurde zuerst die Transportbox mit den kleinen Löwinnen geöffnet. Voller Elan krabbelte die kleine Hera aus der Box und rief sofort nach ihren Eltern. Kurz darauf entließ das Team Mutter Siba und Vater Tarzan in das Eingewöhnungsgehege, in dem die Tiere nun einige Monate untergebracht werden. Heras Schwester Sara, etwas verschreckt von der langen Reise, versteckte sich vorerst noch in ihrer Transportkiste.
Auch bei den beiden Tigern Tomi und Riuua verlief alles nach Plan. Die Tiere erkundeten neugierig das Areal und waren sichtlich erfreut, sich nach der Reise wiederzusehen. Schon bald nutzten sie den Pool, um sich zu erfrischen.
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„Die Tiere kommen aus sehr schlechten Haltungsbedingungen. Sie wurden jahrelang falsch gehalten und ernährt, besonders die jungen Löwen leiden unter schwerem Vitamin- und Mineralstoffmangel. Mit der richtigen Ernährung, optimaler medizinischen Betreuung und tiergerechter Unterbringung werden wir unser Bestmögliches tun, unseren neuen Bewohnern eine bessere Zukunft ermöglichen“, so Heli Dungler, Gründer und Präsident von Vier Pfoten, über den Gesundheitszustand seiner Schützlinge.
In Lionsrock erwartet die sechs Großkatzen ein artgerechtes Leben mit allem, was sie brauchen – bis an ihr Lebensende. Seit 2007 hat Vier Pfoten bereits 90 notleidende Löwen und Tiger in das Refugim gebracht, die meisten davon aus Europa, aber auch einige aus Südafrika und Asien (Jordanien). 300 km von Johannesburg entfernt erfüllt das 1.242 Hektar große Gebiet die höchsten internationalen Standards. Die Großkatzen haben hier die Möglichkeit, im Einklang mit ihren natürlichen Bedürfnissen zu leben und genießen eine sorgfältige Betreuung durch Experten sowie regelmäßige veterinärmedizinische Untersuchungen.
„Es ist wirklich jedes Mal ein sehr emotionaler Moment für uns in Lionsrock, wenn die Raubkatzen aus ihren Transportboxen kommen und zum ersten Mal in ihrem Leben Gras unter ihren Pfoten spüren“, freute sich Ioana Dungler, Projektleiterin bei Vier Pfoten über den erfolgreichen Transfer. Das Besondere an dieser Tierrettung: Noch nie hat die Organisation eine Löwenfamilie mit so kleinen Jungtieren nach Südafrika gebracht.
Weitere Informationen über die Tierschutzorganisation:
www.vier-pfoten.de
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