Wal-Sushi und Delfinarien – Ein fragwürdiger Ferienspaß

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Ein Besuch in Delfinarien, ein Häppchen Wal-Sushi oder ein Ritt auf einem Elefanten: So manches Urlaubsvergnügen entpuppt sich als kontraproduktiv für Arten- und Tierschutz. Pro Wildlife gibt Tipps, worauf Sie im Urlaub achten sollten.

Tiershows vermeiden

Während es in Deutschland nur noch zwei Delfinarien gibt, sind Delfinshows in Urlaubsländern wie der Türkei und Spanien ein beliebtes Ausflugsziel. In engen Betonbecken fristen die Tiere ein trostloses Dasein, viele Delfine sind Wildfänge. „Mit jeder Eintrittskarte unterstützen Besucher, dass Delfine gequält werden – mit Tierliebe hat das nichts zu tun“, sagt Sandra Altherr, Biologin bei Pro Wildlife. Besser: Delfine in freier Wildbahn beobachten. Dabei sollten Sie als Urlauber darauf achten, dass der Touranbieter die Tiere nicht bedrängt. Meiden sollte man als Reisender auch Tier- und Freizeitparks, die Shows mit exotischen Wildtieren anbieten, ob das Schimpansen sind, die Kunststücke vorführen müssen, oder Krokodile „zum Anfassen“.

Elefantenreiten fördert die Wilderei

In Thailand wird an vielen Stränden angeboten, auf Elefanten zu reiten. Was die Anbieter verschweigen: Diese Elefanten werden oft als Babys illegal aus der Wildnis gerissen, zum Beispiel aus Wäldern in Burma, und dann mit spitzen Metallhaken gefügig gemacht. Anschließend fristen sie ein trauriges Dasein als lebendige Touristenattraktion. Aus diesem Grund sollten Sie auch die Möglichkeit nicht wahrnehmen, am Strand oder an touristischen Sehenswürdigkeiten Fotos mit Äffchen, Schlangen oder anderen Tieren aufzunehmen.

Wale lieber lebendig genießen

In Grönland und Island werden Touristen gern dazu animiert, Walfleisch zu probieren. Viele Restaurants führen auf ihren Speisekarten Gerichte wie Wal-Carpaccio oder Wal-Sushi. In beiden Ländern ist die Nachfrage nach Walfleisch zurückgegangen und die Walfänger haben Touristen als zahlungswillige Abnehmer gefunden. Restaurants und Lebensmittelgeschäfte locken mit „Probierangeboten“ für Walfleisch, ob gebraten, mariniert oder geräuchert. Was Ihnen allerdings verschwiegen wird: Walfleisch ist schwer belastet mit Giftstoffen, viele Wale sind gefährdet und streng geschützt. „Nur wenn sich Abnehmer für Walfleisch finden, ist der Walfang noch rentabel. Anstatt die Jagd auf Wale zu unterstützen, raten wir dazu, die Meeressäuger lebend zu beobachten – das ist ein einmaliges Erlebnis und setzt die richtigen Signale“, sagt die Biologin Sandra Altherr von Pro Wildlife.

In China, aber auch in anderen asiatischen Ländern wird Touristen Haiflossensuppe serviert, vor allem in gehobenen Restaurants. Für diese Suppe werden Haie massenhaft und gezielt gejagt, oft sogar den lebenden Tiere die Flosse abgetrennt, der Körper zurück ins Wassergeworfen. Für die Haibestände ist diese Massenjagd dramatisch, sie vermehren sich nur sehr langsam.

Vor allem in Frankreich und Belgien bieten Restaurants Froschschenkel als Delikatesse an. Dabei handelt es sich überwiegend um Wildfänge aus Indonesien. Dort werden bis zu 200 Millionen Frösche jährlich aus Reisfeldern und Tümpeln für den Export in die EU eingesammelt – mit fatalen Folgen für die Natur: Die Frösche werden immer seltener, sie fehlen als Insekten- und Schädlingsbekämpfer und werden durch Pestizide ersetzt.

Über Pro Wildlife
Pro Wildlife ist eine gemeinnützige Organisation, die sich global für den Schutz von Wildtieren und ihrer Lebensräume einsetzt. Weltweit unterstützt Pro Wildlife Artenschutzprojekte vor Ort und leistet Aufklärungsarbeit, um Wildtierhandel und Wilderei einzudämmen. Pro Wildlife nimmt an Konferenzen wie der Internationalen Walfangkommission (IWC) und dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA, engl. CITES) teil, um den Schutzstatus von Wildtieren weltweit zu verbessern.

Pro Wildlife ist Mitglied des Species Survival Network (SSN), einem Zusammenschluss von über 80 Verbänden weltweit, die sich dem Schutz bedrohter Wildtiere und -Pflanzen verschrieben haben. Als Mitglied der internationalen Bündnisse Shark Alliance und OCEAN2012 kämpft Pro Wildlife gegen die Plünderung der Meere.

Weitere Infos unter
www.prowildlife.de