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Budapest – Liebe auf den zweiten Blick

Budapest – Liebe auf den zweiten Blick

2. Juli 2013

Eine Stadt voller Geheimnisse

Budapest, viel gepriesene ungarische Hauptstadt und nicht arm an hinkenden Vergleichen wie zum Beispiel „Paris des Ostens“, zählt nicht zu den Städten in die ich mich auf Anhieb verliebt habe, im Gegenteil.

Der erste Eindruck nach der Ankunft spätabends: Wo bin ich denn hier gelandet?! Nur zwei Strassen entfernt von der mondänen Hauptflaniermeile Andrássy út und in Nähe der Oper empfängt mich eine graffitiverseuchte Gasse mit heruntergekommenen Häusern, die dringend neuen Putz, frische Farbe als innen wahrscheinlich auch eine Kernsanierung nötig hätten.
Doch in rasender Geschwindigkeit lerne ich, dass es sich hier immer lohnt, zweimal hinzuschauen. Was das für die Graffitigasse bedeutet? Dazu später mehr.

Die Donau und das ParlamentBlick auf die Donau und das Parlament © Judith Hoppe Gasse in UngarnBudapest - die Hauptstadt Ungarns © Judith Hoppe MusikakademieDie Musikakademie in Budapest © Judith Hoppe Graffiti-TürenHinter vielen Graffiti-Türen verbergen sich Ruinen-Bars. © Judith Hoppe TerrorhausEingang zum Terrorhaus © Judith Hoppe Bars im KellerViele Bars liegen im Keller © Judith Hoppe TrabiIm Original Trabi oder der Barkas-Bus machen Stadtführungen doppelt Spaß © Judith Hoppe Exponat im TerrorhausBeeindruckendes Exponat im Terrorhaus © Judith Hoppe Memento ParkDer Memento Park © Judith Hoppe Memento ParkEingang zum Memento Park © Judith Hoppe Memento ParkMemento Park, innen © Judith Hoppe GarderobenmannDer Garderobenmann im Mementopark © Judith Hoppe Bäderkultur in UngarnTypisch ungarisch: Die Bäderkultur © Judith Hoppe

Budapest ist keine harmonische, schöne Stadt im klassischen Sinne. Viele Ecken, Kanten und Widersprüche prägen die Gegenwart, bedingt aus der Geschichte heraus, den politischen Umständen und wahrscheinlich auch ein wenig der ungarisch-schwermütigen Seele geschuldet– oder kennen Sie etwa ein Stück heiterer ungarischer Literatur?

Um die Prägung des sozialistischen Systems zu verstehen, bieten sich zwei ganz unterschiedliche Ausstellungen an. Eines rate ich Ihnen gleich: Besuchen sie das Terrorhaus nicht an einem grauen, regnerischen Tag, der Ort an sich ist nämlich schon depressiv genug und wenn man die Ausstellung hinter sich gelassen hat lechzt die Seele nach Sonne, heiterem Himmel und dem Zwitschern der Vögel.

[dfads params=’groups=34′]Die multimedial aufbereitete Ausstellung setzt stark auf die Erzählungen von Zeitzeugen und es ist herzzerreißend wenn etwa siebzigjährige Männer Jahrzehnte zurückblicken und immer noch bitterlich weinen, wenn sie von den Gräueltaten erzählen, die ihnen oder ihren Angehörigen widerfahren sind oder mit anschauen mussten.

Die zweite Ausstellung, der Memento Park, ist weitaus weniger düster und mit der richtigen Führung erschließt sich auch die feine Ironie, mit der hier die Vergangenheit aufgearbeitet wurde. Die einstigen Prachtdenkmäler des Sozialismus wurden nach dem Zusammenbruch des Systems nicht wie in vielen anderen Orten des Ostblocks zerstört, die Stadtregierung von Budapest entschied vielmehr sehr schnell, die Skulpturen in einem eigenen Park für die Nachwelt zu erhalten.
„Judit Holp“, stellt sich mir die sympathische brünette Führerin vor. „Judith Hoppe“ erwidere ich. „Nein, nein, mein Name ist Holp, insistiert die Ungarin. Als ich sie darüber aufkläre, dass wir nahezu identische Nachnamen und sowieso den gleichen Vornamen haben, ist das Eis sofort gebrochen und lachend und schwatzend machen wir uns an die Erkundung des Parks. Judit ist definitiv zu jung, um die Geschichte des Landes aus einer eigenen Perspektive schildern zu können. Dennoch erinnert sie sich lebhaft an die sozialistische Jugendbewegung, an die Erzählungen der Großeltern und natürlich an die Zeit, als die Skulpturen auf den großen Plätzen und Alleen Budapests noch in den sozialistischen Alltag integriert waren. Schon damals wurden die Denkmäler hinter vorgehaltener Hand mit spöttischen Spitznamen belegt. So hieß zum Beispiel das ehemalige Denkmal der Räterepublik von Istvan Kiss im Volksmund nur „der Garderobenmann“, da es so aussähe, als würde er nach dem Theater- oder Restaurantbesuch den feinen Herrschaften hinterherlaufen, um ihnen rasch den liegengebliebenen Mantel zu bringen. „Schau mal, die Statuen sind entlang Alleen angeordnet, die jeweils eine liegende 8-er-Form bilden, was in der Mathematik das Zeichen für Unendlichkeit ist. Aber man muss von diesen Ausflügen immer zum ,richtigen Weg des Kommunismus‘ zurückfinden. Dieser Weg ist schnurgerade, und es gibt nur diesen einen richtigen Weg,“ erläutert Judit mir die Symbolik der Anordnung im Park. Am Ende des Weges – der vor einer Mauer, also quasi in einer Sackgasse endet, drehen wir uns um. Der pompöse Eingang entpuppt sich von Hinten als schnöde kommunistische Kulissenwand, die ausser einer imposanten Fassade nichts zu bieten hat(te). Mit dieser letzten Allegorie entlässt Judit mich zurück in die Sonne und das geschäftige Treiben der Hauptstadt.

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Am nächsten Morgen will Johannes, ein Architekt aus Tübingen, der schon seit zehn Jahren in Budapest lebt, mir das alte jüdische Viertel zeigen. Und beginnt damit, mir die Augen für die „Graffiti-Gasse“ zu öffnen, die mich am ersten Abend leicht abgestossen hat. Direkt gegenüber vom Hotel zeigt er auf ein baufälliges Gebäude, die Fassade schaut wenig einladend aus. „Dahinter befindet sich eine sogenannte ,Ruinen-Bar‘. Die Betreiber haben jeweils ein Konzept und ziehen damit von Abbruchgebäude zu Abbruchgebäude und betreiben darin ihre Bar bis zum letztmöglichen Moment. Die Atmosphäre darin ist sehr lässig, aber wenn Du den Namen und die Location nicht kennst, hast Du von außen eigentlich keine Chance, diese angesagten Bars zu entdecken.“ Nun erst bemerke ich das Namensschild über der Tür der Bar, Mumus, und gebe ihm recht, da hätte ich gestern Abend freiwillig keinen Fuß über die Schwelle gesetzt. Ein paar Straßen weiter hat eine andere Ruinen-Bar, das Fogashaz, gerade für die Putzkolonne geöffnet und wir können einen Blick hineinwerfen. Tagsüber wirkt der überdachte Innenhof mehr wie ein Café, das auf die Studenten wartet, die der nächsten Vorlesungspause eine interessante Wendung verleihen wollen. Später am Abend fühle ich mich zwar altersmäßig auch etwas fehl am Platze, aber Johannes hat recht, die Atmosphäre ist lässig und niemand gibt mir mit Blicken zu verstehen, dass ich mir doch bitte einen meinem Alter angemesseneren Ort zum Ausgehen suchen möge. Das Gebäude ist übrigens dem sicheren Abbruchtod schon entronnen, es wird durch eine helle Tafel von außen als Denkmalschutz gekennzeichnet und darf nur noch saniert werden. „Bis das Geld dafür vorhanden ist, das kann allerdings noch in weiter Ferne liegen.“, zuckt Johannes bedauernd die Achseln.

[dfads params=’groups=293′]Ein paar Querstraßen weiter bleiben wir vor einem unscheinbar aussehenden Torbogen stehen. Der Architekt lenkt meinen Blick nach oben. Erst jetzt bemerke ich die jüdischen Schriftzeichen. „Siehst Du das unscheinbar wirkende Haus im Innenhof? Das ist eine noch aktive, jüdische Synagoge.“ Johannes deutet auf einen Rabbi, der den Gottesdienst unterbrochen hat, um die spielenden Kinder im Hof zur Ruhe zu ermahnen.

Mit ein paar Shopping-Tipps werde ich entlassen und schlendere über die Andrássy út, vorbei am Haus des Terrors, zum Buchladen Alexandra. Von außen wirkt er so mondän wie die ganze Straße, das Schaufenster glänzt in der Sonne. Aber mittlerweile bin ich ja sozusagen zum Budapest-Profi geworden und lasse mich vom ersten Anschein nicht mehr täuschen. Siegessicher durchquere ich den Verkaufsraum, fahre die neu wirkende Rolltreppe in den ersten Stock empor – und finde mich kurze Zeit später um 100 Jahre zurückversetzt in einem dekadenten, Wiener Charme versprühendem Café wieder. Erschöpft lasse ich mich in einen der plüschigen Sessel sinken – so viele Eindrücke wollen erst einmal verarbeitet werden, bevor ich mich wieder in das Abenteuer Budapest stürze, um der Stadt weitere Geheimnisse zu entlocken.

Weitere Infos:

Restaurantempfehlungen:
In vielen Restaurants wird in Budapest abends coole Musik von noch cooleren DJs aufgelegt.

Café Déryné
Internationale Küche und In-Treffpunkt der Reichen und Schönen. Es gibt ungarische Spezialitäten wie Gulaschsuppe oder Entenkeule, Wiener Gerichte wie Tafelspitz oder Schnitzel sowie französische Bistro-Speisen.
Krisztina tér
3
1010 Budapest
Tel.: +36-1-225 1407
www.cafederyne.hu

Café Kör
Typisch ungarische Gerichte in der Altstadt, nahe der St.-Stephans-Basilika.
Sas utca
17
1051 Budapest
Tel.: +36-1-311 0053
www.cafekor.com

Ausflug-Tipps:

Memento Park
Geöffnet täglich von 10 Uhr bis Sonnenuntergang.
Budapest XXII. Bezirk (Südbuda), Ecke Balatoni út – Szabadkai utca
Erreichbarkeit mit öffentlichem Verkehr
Metro 3 > Ferenciek tere> rote Schnellbuslinie 7- 173 > Kosztolányi Dezső tér Autobus 150 >
Memento Park
www.mementopark.hu

Stadtrundfahrten, Eintrittskarten zu Konzerten und Bädern sowie die Halbtagestour „DictaTour of Communism“ in einem Original Trabi oder Barkas-Bus (ab 30,- € pro Person) sind buchbar über GetYourGuide:
www.getyourguide.com

Anreise:
Lufthansa und Germanwings fliegen von mehreren deutschen Flughäfen nach Budapest.
www.lufthansa.com
www.germanwings.de

Unterkunft:
Hotel Ambra (Best Western)
Kis Diófa utca 13
1077 Budapest
Tel.: +36-1-321 1533
www.hotelambra.hu

Weitere Informationen & Links:

Budapest Tourism
www.budapest.com

Text: jb

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