
Schloss Neuschwanstein © Judith Hoppe
Schloss Neuschwanstein wird zentrales Element eines neuen Konzeptes für Vergnügungspark
Bei der letzten Bürgerversammlung stiegen die Schwangauer auf die Barrikaden: Die auch als „Ludwig-Schlösser“ bekannten Anwesen Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee sind hinter verschlossenen Türen an den malayischen Investor Me Do La verkauft worden. Seine Immobilingruppe, die in Kuala Lumpur ansässige No Me Do La, will weltweit ein neues Vergnügungsparkkonzept einführen, in dessen Mittelpunkt, „authentische, historische Gebäude“ stehen sollen, die „sich schon weltweit einen Namen gemacht haben“. Ein ortsansässiger Landwirt hat für diese Entscheidung überhaupt kein Verständnis: „Mei, wenn des der Kini wüsst, der tät sich fei im Grab umdrehen.“

Schon jetzt ist Schloss Neuschwanstein bei asiatischen Besuchern sehr beliebt. © Judith Hoppe
Ein Vertreter des UNESCO-Gremiums, der namentlich nicht genannt werden möchte, zeigte sich erschüttert: „Mit diesem unglaublichen Schritt dürfte die Bewerbung der Ludwigs-Schlösser zur Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO wohl endgültig vom Tisch sein.“
Die Bayerische Schlösserverwaltung war bislang für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Auch was aus Schloss Hohenschwangau werden soll, das offensichtlich nicht verkauft wurde, ist noch nicht bekannt.
Nachtrag der Redaktion vom 2. April 2015: Liebe Leser, Sie haben es wahrscheinlich schon geahnt: Mit diesem Bericht haben wir Sie kräftig in den April geschickt. Wir drücken den Königsschlössern weiterhin fest die Daumen für eine Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe.