
Die Faszination Tauchen lockt viele Menschen unter die Wasseroberfläche. © Christoph Hoppe
Schwerelos an farbenprächtigen Korallenriffen und bunten Meerestieren vorbei zu schweben und in faszinierende Tiefen abtauchen – für viele ist dies ein lang gehegter Traum. Trotzdem löst der Gedanke, unter Wasser zu sein, für die meisten ein unbehagliches Gefühl aus. Mit einer ausreichenden Vorbereitung und guter Ausrüstung ist Tauchen in Wirklichkeit jedoch nicht gefährlicher als Schwimmen, Segeln oder Surfen.
Wer einmal den ersten Schritt gewagt hat, entdeckt schnell die Leidenschaft für den Tauchsport und wird zumeist vom Anfänger zum Wiederholungstäter. Die Europäische Reiseversicherung gibt einige Tipps für den Unterwassersport:
Gesundheit & Fitness sind Trumpf
Tauchen lernen kann eigentlich jeder, aber „Anfängern ist oft nicht bewusst, dass Tauchen eine physische sowie mentale Belastungsprobe bedeutet. Tauchen sollte daher nur, wer sich körperlich 100% fit fühlt und ist“, weiß Birgit Dreyer, Reiseexpertin der ERV. Vor dem ersten Tauchgang sollte ein Besuch beim Arzt eingeplant werden. Bei einer sogenannten Tauchtauglichkeitsuntersuchung prüft dieser, ob der Körper den Belastungen unter Wasser standhält. Nicht tauchen sollten Personen mit Asthma, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes oder Epilepsie. Auch während der Schwangerschaft ist vom Tauchen abzuraten. Im Falle einer Erkältung empfiehlt es sich ebenfalls, an Land zu bleiben. Auch die persönliche Fitness spielt neben der Gesundheit eine Rolle. Dafür kann schon vor dem Urlaub einiges getan werden. Durch Joggen lässt sich die Kondition beispielsweise innerhalb kurzer Zeit deutlich steigern.
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete
Ist die Tauchtauglichkeitsuntersuchung bestanden, steht als nächstes die Ortswahl zum Abtauchen auf dem Programm. Der erste Tauchkurs kann natürlich in Deutschland absolviert werden, aber warum diesen nicht gleich mit dem nächsten Urlaub kombinieren? Hier gilt jedoch gerade für Anfänger, sich die Wahl des Reiselandes gut zu überlegen. „Es gibt viele wunderschöne Tauchgebiete mit einer beeindruckenden Unterwasserwelt, aber besonders Einsteiger sollten darauf achten, dass die Gewässer eher flach sind und über eine angenehme Wassertemperatur verfügen“, rät Birgit Dreyer. Das berühmte Great Barrier Reef vor der Küste Australiens ist für den ersten Tauchgang zum Beispiel perfekt geeignet. Aber auch das Rote Meer oder die Malediven versprechen unvergessliche Taucherlebnisse auch für Anfänger.
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Wenn die Entscheidung für eine Urlaubsdestination gefallen ist, erfolgt die Auswahl der richtigen Tauchschule. Anbieter sollten hinsichtlich Sicherheit und Professionalität sorgfältig miteinander verglichen werden. Auch die Gruppengröße ist ein wichtiges Kriterium. Die empfohlene maximale Gruppengröße liegt bei acht Teilnehmern. „Besonders bei größeren oder kostspieligeren Reisen – wie etwa einer Tauchreise – ist es ratsam eine entsprechende Reiseversicherung abzuschließen. Denn sollte etwas dazwischen kommen, bleibt man sonst auf den meist recht hohen Stornokosten sitzen“, empfiehlt Dreyer. Und für den Fall der Fälle, dass im Urlaub etwas passiert, sollte immer auch eine Reisekrankenversicherung mit ins Gepäck.
Unter Wasser ist der sogenannte „Dive Buddy“ die wichtigste Person. Man sollte ihm vertrauen und sich mit ihm wohlfühlen. Im Idealfall also gleich den besten Freund mit zum Kurs anmelden, dann kann nichts schiefgehen.
Folgendes gilt es unter und über Wasser zu beachten
Das A und O ist eine qualitativ hochwertige Tauchausrüstung. Eine eigene Ausrüstung ist jedoch nicht zwingend notwendig. Hochwertige Leihausrüstungen werden i.d.R. von den Tauchschulen zur Verfügung gestellt. Der Kauf einer eigenen, gut sitzenden Tauchmaske schadet allerdings nicht. Ein kleiner Trick, um das Beschlagen der Maske unter Wasser zu verhindern, ist es übrigens, sie mit ein wenig Zahnpasta einzureiben und dann mit Süßwasser abzuspülen. Gegen die Anfangsnervosität hilft es, vor dem ersten Tauchgang die wichtigsten Regeln, die während des Tauchkurses erlernt wurden, noch einmal durchzusprechen.
Wichtig ist:
* Wohlfühlen ist beim Tauchen das oberste Gebot
* Ausreichendes Trinken nicht-alkoholischer Getränke reduziert das Risiko einer Dekompressionskrankheit
* Sorgfältiger Sicherheitscheck der Ausrüstung mit dem Tauchpartner
* Handzeichen noch einmal durchgehen
* Unter Wasser immer auf einen rechtzeitigen Druckausgleich achten
* Verantwortungsvoller Umgang mit der Unterwasserflora und -fauna
* Panik vermeiden
* Aufstiegsgeschwindigkeit nicht überschreiten (Faustregel maximal 10 Meter pro Minute, die letzten 10 Meter noch langsamer)
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Und danach?
Nach jedem Tauchgang ist Entspannen angesagt. Insbesondere nach dem letzten Tauchgang vor dem Rückflug, sollte eine längere Ruhephase unbedingt eingehalten werden, damit die Sauerstoffsättigung im Körper wieder auf den Normalzustand gebracht werden kann. Sie liegt, je Tauchintensität, zwischen 24 und 48 Stunden. In der Zwischenzeit kann man in aller Ruhe schonmal über den nächsten Tauchurlaub nachdenken. Denn auch für das Tauchen gilt: „Übung macht den Meister.“
Weitere Informationen auf www.erv.de.