
Malta, Cozo und Comino sind mit der Fähre nur 1,5 Stunden von Sizilien entfert
Der kurze Weg zum Ziel versus der Weg ist das Ziel
Urlaub rund ums Mittelmeer, mit dem eigenen Wagen, Motorrad dem Caravan oder Wohnwagen – für viele Europäer ist dies die bevorzugte Art des Reisens. Man kann dabei zwei Ansätze verfolgen, einerseits die Freiheit geniessen, zu bleiben wo und so lange man will, andererseits zügig zum Zielort zu gelangen, um dann dort so viel Zeit wie möglich zu verbringen. Beides hat seinen eigenen Charme, wer allerdings ein Ziel vor Augen hat, das es früh zu erreichen gilt, sollte überlegen, auf bestimmten Teilstrecken den Motor abzustellen, die Seeluft geniessen und den Kapitän Strecke machen zu lassen.
Denn Fähren sind oft schneller, meist billiger als ein Tripp auf dem Landweg. Fähren sind unkompliziert online buchbar und natürlich reicht die Schwimmfähigkeit von gängigen Fahrzeugen nicht aus, um überhaupt Mittelmeerinseln zu erreichen, in diesem Fall sind Fährschiffe alternativlos.
Der ADAC Deutschland hat schon einmal verglichen, wie sich Verzicht oder Verwendung von Fähren auf eine Reise auswirkt. Ein Beispiel: Die Strecke Genua nach Palermo. Mit der Fähre kostet der Spass rund 600€, inklusive Kabine. Mit An, und Abfahren vom/ auf das Schiff ist man circa 23 Stunden unterwegs. Manche Fährgesellschaften bieten „Camping an Bord“, so entfallen Kosten für die Unterbringung. Es lohnt sich bei der entsprechenden Reederei anzufragen, diese speziellen Stellplätze sind selten und heiß begehrt.
Über Land geht die Reise von Genua über La Spezia, Viareggio, Orvieto, Frosinone, Cassino, Battipaglia, Lagonegro, Vibo Valentia, Villa S.G., Messina nach Palermo. Gut 1.410 gefahrene Kilometer bei einer Fahrzeit von 60 Stunden – 2,5 Tage! Die Kosten summieren sich hierbei durch Benzin, Mautgebühren und Übernachtungsentgelte auf etwa 480€. Also etwas weniger als das Schiff– aber, je nach dem man das sieht, zwei verlorene Tage…
Vor Ort versus online reservieren
Nun gehört Spontanität zu den Vorteilen einer Reise mit dem eigenen Vehikel, warum nicht einfach in den Hafen fahren und ad hoc mit der nächsten Fähre übersetzen? Üblicherweise können Tickets bis zur letzten Minute direkt am Hafen gekauft werden – natürlich geht das aber nur dann, wenn noch Restplätze zur Verfügung stehen. Die sind aber, dem Internet sei’s geschuldet, heute sehr viel seltener vorhanden.Und zu manchen Reisezeiten sollte man sich auf Restplätze besser nicht verlassen, außer man reist mit einem Motorrad. In der Hauptsaison und rund um diverse Feiertage empfiehlt es sich deshalb, die Tickets vorab zu kaufen. Dann allerdings ist man an diesen Termin gebunden, muss gut drei Stunden vor Abfahrt mit dem Wagen in der Schlange stehen, da die Beladung zügig beginnt und pünktlich abgeschlossen sein muss. In mehreren Reihen, die einem bei der Ankunft am Verlade-Dock zugewiesen werden, stellen sich die PKW, die mit der Fähre fahren wollen an und dann geht es Schlag auf Schlag. Wenn sich die eigene Reihe einmal in Bewegung gesetzt hat, werden die Autos auf der Fähre Stoßstange an Stoßstange verladen. Allein das schon kann ein Abenteuer sein.
Man nehme also seinen KFZ-Schein zur Hand und suche sich ein passendes Portal. Buchen Sie Fähren Online, das ist am praktischsten, zum Beispiel bei OK Ferry. Wann soll es wohin gehen? Wir wählen die vielleicht etwas „exotische“ Fährverbindung Pozzallo (Sizilien) – Malta und zurück. Datum für Hin- und Rückfahrt eingeben, die geforderten Fahrzeugmerkmale auswählen, Personendaten hinterlegen, bezahlen – und schon ist die Buchung bestätigt, 440 € fallen hier an. Schnell, unkompliziert, sicher.
Zwar dauert diese Überfahrt gerade einmal eine Stunde und 45 Minuten, ist dennoch eine kleine, aufregende Seereise, die, wenn es denn überhaupt möglich ist, eigentlich in keinem Mittelmeerurlaub fehlen sollte.